Klar und verständlich: Die Einschätzung der Finanzierungsexperten von Oxifina zur Entwicklung von Hypothekarzinsen und Immobilienpreisen.

Die nachfolgenden Einschätzungen wurden durch Spezialisten der Oxifina AG erstellt. Sie basieren auf aktuellen Marktdaten und jahrelanger Erfahrung im Bereich der Immobilienfinanzierung.

Inflation Schweiz

Trend sinkend

1.6%

Aktuell (Vormonat 1.6%)

2.2%

Prognose 2023

2.2%

Prognose 2024

2.1%

Prognose 2025

Die Teuerung hat sich in den letzten Monaten rückläufig entwickelt. Lag die Inflationsrate im Januar 2023 noch bei 3.3%, notiert diese in der Zwischenzeit bei unter 2%. Die restriktivere Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank und die verschlechterten Konjunkturaussichten tragen ihre Früchte. Wir gehen davon aus, dass die Schweizer Wirtschaft mit einer sich abzeichnenden Rezession schwächeln und die Inflation kurzfristig leicht steigen und anschliessend sinken wird.

Leitzins der Schweizerischen Nationalbank

Trend steigend

0.50%

22.09.2022

1.00%

15.12.2022

1.50%

24.03.2023

1.75%

23.06.2023

Am 21. September 2023 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) entschieden, ihre Geldpolitik weiter restriktiv zu halten. Nichtsdestotrotz belässt sie den Leitzins bei 1.75%. Es ist nicht auszuschliessen, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik nötig werden könnte, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten. Die nächste Sitzung der SNB zur geldpolitische Lagebeurteilung findet am 14. Dezember 2023, 9.30 Uhr, statt.

Prognose: Wir rechnen damit, dass die Schweizerische Nationalbank den Leitzins in den nächsten Monaten um 0.25% erhöht, um die Inflation in Schach zu halten. Im Anschluss wird die Schweizerische Nationalbank eine Verschnaufpause einlegen und den Leitzins bis auf weiteres nicht weiter erhöhen.

Hypothekarischer Referenzzinssatz

Trend steigend

Jeweils anfangs März, Juni, September und Dezember informiert das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) über die Entwicklung des hypothekarischen Referenzzinssatzes. Seit anfangs Juni 2023 liegt der Referenzzinssatz bei 1.50% und der zugrunde liegende Durchschnittszinssatz bei 1.59%. 

Anfangs März lag der hypothekarische Referenzzinssatz bei 1.25% und der zugrunde liegende Durchschnittszinssatz bei 1.33%. Weil anfangs Juni 2023 mit 1.44% die Schwelle von 1.37% überschritten wurde, stieg der Referenzzinssatz von 1.25% um 0.25% auf 1.50%. 

Erst wenn der Satz unter 1.37% sinkt, reduziert sich der hypothekarische Referenzzinssatz um 0.25% auf 1.25%. Sollte der Durchschnittszinssatz auf über 1.62% steigen, dann erhöht sich der hypothekarische Referenzzinssatz um 0.25% auf 1.75%.

Die nächste Publikation findet am 1. Dezember 2023 unter diesem Link statt.

Prognose: Wir rechnen damit, dass der zugrunde liegende Durchschnittszinssatz weiter steigt und am Stichtag der nächsten Erhebung vom 30. September 2023 mit 1.68% den Schwellenwert von 1.62% überschreitet, womit der hypothekarische Referenzzinssatz anfangs Dezember 2023 von 1.50% auf 1.75% steigen wird.

Hypothekarzinsen - Geldmarkthypotheken

Trend steigend

Beeinflusst durch die lockere Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank notierten die Geldmarktzinsen zwischen Januar 2015 und September 2022 unter 0%. Mit einer seit Mitte 2022 restriktiveren Geldpolitik ist der Leitzins seit Juni 2022 um 2.50% gestiegen. Damit ist auch der Geldmarktsatz (bis Ende 2021 LIBOR CHF, seit anfangs 2022 SARON CHF) stark ins Rollen gekommen und von minus 0.70% um 2.40% auf 1.70% angestiegen. Damit haben sich die Zinskosten für eine Geldmarkthypothek zwischen Juni 2022 und heute vervielfacht.

Prognose: Wir gehen davon aus, dass die Zinskonditionen für Geldmarkthypotheken in den nächsten Monaten um bis 0.25% ansteigen und in den anschliessenden Monaten seitwärts notieren. Eine Leitzinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank in den nächsten Monaten, gefolgt von einer Verschnaufpause dürfte dafür sorgen.

Hypothekarzinsen - Festzinshypotheken

Trend stabil

Getrieben von der Inflation und der Geldpolitik der Nationalbanken sind die Zinssätze für Festzinshypotheken zwischen Herbst 2019 und Herbst 2022 um fast 3% gestiegen. Noch im September 2021 lag der 7 Jahres CHF Swap bei minus 0.80%. Nur ein Jahr später lag dieser Wert bei 2%, also um 2.80% höher. Aktuell liegt der Satz bei 1.74%.

Entwicklung der Geld- und Kapitalmarktsätze in den letzten
30 Jahren

  • Entwicklung der Geld- und Kapitalmarktsätze in den letzten 30 Jahren

Prognose: Wir rechnen zunächst mit einer Seitwärtsbewegung mit Ausschlägen von bis zu 0.25%. Nach rückläufiger Inflation in den nächsten Jahren, gehen wir mittelfristig von sinkenden Zinsen aus. Dabei erwarten wir ein bis zu einem halben Prozent tieferes Zinsniveau. Sofern sich die konjunkturelle Lage in der Schweiz stark verschlechtern würde, könnten die Zinsen rascher und stärker sinken.

Immobilienpreise Eigenheim

Trend sinkend

Die Corona-Pandemie und die tiefen Kreditzinsen haben das Verlangen nach den eigenen vier Wänden verstärkt. Wohneigentum liegt voll im Trend, was Verkäufer begünstigt. Aber Achtung: Die Hypothekarzinskosten haben sich seit Herbst 2021 vervielfacht. Die höheren Finanzierungskosten werden stagnierende bis rückläufige Immobilienpreise mit sich bringen.

Immobilienpreise Mehrfamilienhäuser

Trend sinkend

Mehrfamilienhäuser sind nach wie vor gesucht. Der Zinsanstieg in den letzten Monaten hat aber dazu geführt, dass mit im Vergleich einfacheren und sichereren Anlagen eine gute Rendite erzielt werden kann. Der Verkäufermarkt wird sich weiter zu einem Käufermarkt wandeln, weshalb wir davon ausgehen, dass sich die Immobilienpreise rückläufig entwickeln.